Der berufsbegleitende Kurs für Hauptamtliche.

Diese Zusatzqualifikation gehört für alle Hauptamtlichen im GJW in den ersten zwei Dienstjahren zum Standard. Wir empfehlen diesen Kurs allen Hauptamtlichen in Gemeinden, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

In vier Modulen werden spezifische pädagogische und theologische Kompetenzen, sowie Methodenkenntnisse vermittelt. Zusätzlich lernen die Teilnehmenden die Strukturen und Ressourcen des GJWs kennen. Darüber hinaus entsteht durch das Kennenlernen von Menschen im gleichen Berufsfeld ein hilfreiches Netzwerk und Gemeinschaft.

In Ergänzung zu den Seminaren führen die Teilnehmenden eine Schulungsmaßnahme gemeinsam mit einer/m erfahrenen KollegIn durch und arbeiten an einer Großveranstaltung mit.

H1: Begeistern und Beteiligen. Didaktik und Methodik der Arbeit mit jungen Menschen

Ziele und Inhalte:

Auf der Grundlage der UP TO YOU-Konzeption werden spielerische Formen des Lernens und Lehrens in Theorie und Praxis vermittelt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen, wie sie ihre Kreativität freisetzen und Blockaden überwinden können.

Die Teilnehmenden üben, auch abstrakte Inhalte lebendig und kreativ zu erarbeiten und zu präsentieren. Künstlerische Gestaltung mit Materialien oder darstellendes Spiel werden geübt. Die Entwicklung eines Spiels gehört ebenso zum Programm wie die Frage nach dessen Umsetzung in Groß- und Kleingruppen.

Außerdem lernen die Teilnehmenden unterschiedliche Lernformen wie z. B. Erlebnispädagogik und Reflexionsmethoden kennen. Dabei steht der Transfer zur jeweiligen Arbeitssituation der Teilnehmenden im Vordergrund.

Angedacht sind unter anderem der Besuch eines Showacts, Hospitation bei Künstlern, oder Museums- und Theaterbesuche.

H2: Verstehen und Begleiten. Leben und Glauben aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen.

Ziele und Inhalte:

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen, welche Erwartungen Kinder und Jugendliche an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten. Sie beschäftigen sich mit unterschiedlichen Ansätzen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und erfahren, welche Impulse aktuelle Forschungsergebnisse aus Entwicklungs- und Religionspsychologie liefern.

Zwischen eigenen biografischen Erfahrungen und den gegenwärtigen Lebensbedingungen von Jugendlichen zu differenzieren bzw. Parallelen zu ziehen, wird weiterer Themenschwerpunkt sein. Davon ausgehend diskutieren die Teilnehmenden, wie sie die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen als Ausgangspunkt für diakonische und evangelistische Arbeit nutzen können.

Dabei geht es immer auch um die Frage, wie die Kursinhalte effektiv an andere Mitarbeitende weitervermittelt werden können. Denn neben der Arbeit in Kinder- und Jugendgruppen steht die Begleitung von Mitarbeitenden im Hinblick auf Schulung und Reflexion im Vordergrund des Kurses.

Darüber hinaus werden folgende Themen angesprochen:

  • Sozial-diakonische Projekte
  • Kinderkulturarbeit
  • Social Media

Grundlegende theoretische Texte werden zur Verfügung gestellt.

H3: Leiten und Gestalten. Selbstbild und Verantwortung in der pädagogischen Arbeit.

Ziele und Inhalte:

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen sich in diesem Kurs mit ihrer Rolle als Seelsorger, Moderator, Trainer, Leiter etc. auseinander. Sie lernen unterschiedliche Leitungsstile und Persönlichkeitstypologien kennen und beschäftigen sich mit der Frage, welche Leitungsformen für ihre konkreten Arbeitsfelder und ihren Persönlichkeitstyp angemessen und authentisch sind.

Der Kurs vermittelt Grundlagen des Zeit- und Selbstmanagements sowie zum Umgang mit Konflikten.

Weiterer Schwerpunkt ist die Planung und Durchführung der Grundausbildung von Ehrenamtlichen.

Ebenfalls thematisiert wird die Präsentation nach außen. Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation werden bearbeitet, ebenso die Möglichkeiten der Mitteleinwerbung durch Fundraising.

Weitere Kursthemen:

  • Haftung und Aufsichtspflicht
  • Kindes- und Jugendschutzes
  • Reflexion der aktuellen Arbeitssituation

H4: Entwickeln und Vernetzen. Handlungsfelder und Prozesse in der Arbeit mit Gruppen.

Ziele und Inhalte:

Die Arbeit mit Gruppen gestaltet sich prozesshaft und vielfältig. Die Teilnehmenden tauschen sich über ihre Erfahrungen mit der Arbeit in Gruppen aus und thematisieren Herausforderungen und Probleme anhand konkreter Situationen aus ihrem Arbeitsalltag. Es werden „typische“ Konfliktfelder, wie sie in Gruppen entstehen, aufgezeigt. Dabei gehen wir auch auf die Rolle von jungen Ehrenamtlichen, insbesondere gegenüber Gleichaltrigen, ein.
Gruppenprozesse und -strukturen werden durch die (exemplarischen) Erlebnisse in der Gruppe der Kursteilnehmenden verdeutlicht und ergänzt.

Ganz praktisch wird es darum gehen, wie mit einer Gruppe Gottesdienste, der Gemeindeunterricht oder sogar Großveranstaltungen geplant und durchgeführt werden können.

Die Teilnehmenden erfahren außerdem mehr über die Strukturen und Kontexte des GJWs mit seinen Abteilungen, Fachkreisen, sowie nationalen und internationalen Bezügen.